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Tipps für den Einstieg

Empfohlenes Werkzeug

Der Einstieg in den Papiermodellbau ist nicht schwer. Neben etwas Ausdauer und ein bisschen Fingerfertigkeit wird nur wenig Werzkeug benötigt. Damit das erste Modell auf Anhieb gelingt, soll ein kurzer Überblick die wichtigsten Utensilien vorstellen und grundlegende Techniken erläutern. Für den Anfang genügt folgendes Equipment aus dem Bastelbedarf:

Drucken und Skalieren

Jeder Modellbogen enthält im Begleittext eine Angabe, auf welches Papier er am besten gedruckt werden sollte. Nur selten stellt gewöhnliches Kopierpapier mit einer Stärke von 80 g/m² die beste Wahl dar. Häufig ist eine Grammatur von 120 oder 160 g/m² sinnvoll, um dem Modell ausreichend Stabilität zu verleihen. Sollten die empfohlenen Blätter nicht griffbereit sein, ist der örtliche Copy Shop eine gute Alternative.

Die hier angebotenen PDF-Dateien wurden im CMYK-Farbraum erstellt und mit dem Farbprofil ISO Coated v2 300% versehen. Abhängig vom verwendeten Drucker und dem benutzten Papier können die Farben eines ausgedruckten Bogens variieren. Nicht selten führen eine Druckerei oder ein gut ausgestatteter Copy Shop zu einem besseren Resultat als die eigene Hardware daheim.

Falls Sie die Größe eines Modells individuell anpassen möchten, lässt sich der Bogen vor dem Ausdruck auf den gewünschten Maßstab skalieren. Hierbei ist folgende Formel zu beachten:

ursprünglicher Maßstab / gewünschter Maßstab = Skalierungsfaktor

Soll beispielsweise ein Modell von 1:45 auf 1:87 verkleinert werden, so lautet der Skalierungsfaktor 45/87 = 0,52. Demnach ist das Dokument vor dem Ausdrucken auf 52% seiner tatsächlichen Größe zu verkleinern. Umgekehrt verhält es sich, wenn etwa ein Bogen im Maßstab 1:250 auf 1:160 vergrößert werden soll. Dann lautet der Faktor 250/160 = 1,56 und das Dokument ist auf 156% seiner Originalgröße zu skalieren. Wird ein Bogen deutlich verkleinert, sollte gleichzeitig auch die Papierstärke reduziert werden. Vergrößerte Modelle hingegen können in ihrer Statik beeinträchtigt sein, sodass unter Umständen eine Stützkonstruktion notwendig wird.

Ausschneiden

Während eine Papierschere grobe Vorarbeit leisten kann, wird für das Heraustrennen einzelner Bauteile vorzugsweise ein Messer genutzt, denn damit ist auch auf kleinem Raum präzises Arbeiten möglich. Für den Anfang genügt ein einfaches Cuttermesser mit wechselbaren Klingen; ein »professionelles« Bastelskalpell ist für meine Modellbögen nicht unbedingt nötig, da sie nur wenige bis gar keine Kleinstteile enthalten. Während unregelmäßig geformte Teile am besten freihand ausgeschnitten werden, kommt entlang gerader Schnittkanten ein Lineal zum Einsatz, um das Messer akkurat entlang der Markierung zu führen.

Damit das Bastelprojekt keinen bleibenden Eindruck auf der Tischplatte hinterlässt, gehört eine Schneidematte zur unverzichtbaren Grundausstattung. Für den kleinteiligen Modellbau genügt eine Unterlage in der Größe DIN-A4 vollkommen. Eine gute Schneidematte regeneriert sich nach der Benutzung von selbst und hat daher eine lange Lebensdauer.

Falten und Formen

Die meisten Bauteile müssen vor dem Verkleben gefaltet und in Form gebracht werden. Um einen sauberen Knick zu gewährleisten, wird die Falzkante mit einem spitzen Gegenstand angeritzt, z.B. mit einer Stecknadel. Hier empfiehlt sich der Griff zum teuren Markenprodukt, damit die Nadel sich nicht laufend verbiegt. Auch ein stumpfes Messer ist für diesen Zweck geeignet. Erfolgt der Knick nach hinten (Bergfalz), wird die Falzkante auf der bedruckten Seite angeritzt. Bei einem Talfalz (Knick nach vorn), ist die Nadel auf der unbedruckten Seite des Papiers anzusetzen.

Einige Bauteile – etwa ein Turmschaft oder ein Fensterbogen – müssen vor dem Zusammensetzen gerundet werden. Hierfür ideal geeignet sind Rundhölzer mit verschiedenen Durchmessern. Genauso gut können aber auch andere Hilfsmittel genutzt werden: zum Beispiel runde Stifte, Holzspieße, Zahnstocher oder Stricknadeln. Vor dem Runden wird das Bauteil auf eine weiche Unterlage gelegt (am besten Moosgummi) und mit dem Werkzeug der Wahl so lange über die Papierfläche gefahren, bis sich die gewünschte Krümmung einstellt. Besonders schmale Teile (z.B. Dachrinnen) können durch leichtes Anfeuchten formbarer gemacht werden.

Kantenfärben

Der optische Eindruck eines Papiermodells hängt nicht nur vom gewissenhaften Schneiden und Kleben ab. Erheblich aufgewertet wird das Ergebnis, wenn weiße Papierstellen, die im fertigen Modell sichtbar sind, vor dem Zusammenkleben eingefärbt werden. Dies betrifft vor allem Falt- und Schnittkanten, manchmal auch unbedruckte Rückseiten. Häufig genügt es, den Farbton der angrenzenden Druckfläche annähernd zu treffen. Ein helles Grau ist eine gute Notlösung, falls die entsprechende Farbe gerade nicht zur Hand ist. Grundsätzlich gilt: Jede Farbgebung ist besser als strahlend weiße Kanten, die zwischen dunklen Farbflächen hervorblitzen. Nur bei bei besonders hellen Bauteilen (z.B. eine beigefarbene Hausfassade) kann auf das Einfärben der Kanten verzichtet werden. Häufig reicht ein mittelgroßes Sortiment an Fasermalern, feinere Farbnuancen lassen sich gut mit Aquarellstiften oder Wasserfarben realisieren.

Zusammenkleben

Für das Zusammensetzen eines Papiermodells wird weißer, klar trocknender Bastelkleber verwendet, alternativ Holzleim. Ungeeignet sind Klebestifte (unpräzise und geringe Haftung) oder Alleskleber aus der Tube (zieht häufig Fäden). Ein kleines Fläschchen (max. 100 ml) mit einer dünnen Tülle ist ideal, um den Klebstoff zielsicher auf den meisten Flächen zu verteilen. Besonders kleine Bauteile erhalten mit Hilfe einer Stopfnadel oder eines Holzstäbchens punktgenau einen Tropfen. Zum exakten Positionieren und Andrücken kleiner Teile ist eine spitze Pinzette hilfreich.

Häufig ist es ratsam, zunächst die Passgenauigkeit eines Bauteils zu prüfen, ehe der Klebstoff aufgetragen wird. Leichte Unachtsamkeiten beim Ausschneiden und Verkleben beeinträchtigen das Ergebnis normalerweise nicht entscheidend; doch gerade bei komplexen Modellen können auch kleine Fehler zu anhaltenden Problemen im weiteren Bauverlauf führen. Lassen Sie sich Zeit, basteln Sie in Ruhe und mit Muße. Viel Spaß und gutes Gelingen!